Wieder einmal haben wir uns für die Wanderung von Sierre nach Salgesch entschieden. Vom Bahnhof Sierre führte uns der Weg über Glarey hinunter zur Rohne. Auf dem wunderschönen Uferweg sind wir dann bis Salgesch gewandert. Der strahlend schöne Herbsttag hat uns tolle Stunden beschert. Mit dem Mittagessen in Salgesch hat es dann leider nicht ganz geklappt. Nach verschiedenen Anläufen sind wir im Hotel-Restaurant Arkanum gelandet. Die freundliche Wirtin hat sich unser erbarmt und extra ein Käsebrot für uns bereitgestellt. Eine Stunde später folgte die Fortsetzung des Weges. Diese führte uns hinauf gegen Miege, jedoch haben wir die Abzweigung zur Bisse des Mairrais genommen. Über die wilde Raspille führte dann der Weg ein gutes Stück der Bisse entlang, sodass uns auf beiden Seiten das Murmeln und Tosen des Wassers begleitet hat. Da wo sich der Weg wieder in verschiedene Rechtungen verzweigte, trafen wir einen einheimischen Wandersmann. Dieser erzählte uns einiges über die Arbeit in den Reben und auch darüber, dass sich diese kaum mehr lohne. Die Preise sind an einem Tiefpunkt angelangt, sodass viele Rebbauern ihre Rebberge aufgeben oder verkaufen. Diese Erzählungen machten uns ganz traurig, geht doch langsam ein Stück walliser Kultur verloren. In Glarey trennten sich dann unsere Wege, wir suchten uns einen hübschen Platz im Gartenrestaurant, wo wir uns vor der Heimfahrt noch einmal stärken konnten. Ein schöner, unvergesslicher Sonntag hat uns Alle müde und glücklich gemacht.
Wieder einmal sind wir in Salgesch aus dem Zug gestiegen. Vom Bahnhof ging es nach Salgesch Dorf und dort, wo alle Wanderwegweiser nach links zeigen, sind wir erst nach rechts und etwas weiter oben nach links in die Rebberge abgebogen. Durch die Rebberge wanderten wir weiter bis zu den Pyramiden über der Schlucht der Raspille. Über die kleine Brücke führte der Weg dann nach oben bis zur Abzweigung nach Glarey, einem Vorort von Sierre. Hier war das Rätselraten gross, wo nur finden wir den Weg zum Campingplatz Swiss Page. Nach einigen Irrungen und Wirrungen haben wir den richtigen Weg doch noch gefunden und durften uns über einen schönen Weg entlang der Rhone/Rotte freuen. Es hat uns so gut gefallen, dass wir am folgenden Tag diesen Rhoneweg noch einmal in umgekehrter Richtung unter die Füsse nahmen. Die Bilder zeigen wohl, wie schön es war.
Nach einem hochnebelverhangenen Himmen in Thun hat uns das Wallis mit strahlendem Sonnenschein, tiefblauem Himmel und kleinen, weissen Wolken empfangen.
In Sierre angekommen, orientierien wir uns an den gelben Wanderwegweisern vor dem Bahnhof. Dann geht es los geradeaus bis zur Querstrasse und dann nach links, wo wir Ausschau halten nach der Station des Funicolairs. Dieses bringt uns nach Venthône (Abfahrt im Moment .15 und .45 Uhr). Zu Fuss wäre der Aufstieg in 1 Stunde zu bewältigen (810 m ü.M.) Von der Station des Funi wandern wir in zirka 15 Minuten ins Dorf. Der alte Dorfkern mit der Kirche auf einem Felsvorsprung ist sehenswert. Gestärkt mit einem Kaffe für mich und Wasser mit Kaffeerahm für meine drei Pudelbegleiter nehmen wir die Wanderung über die "Grosse Wasserleitu von Varen - Bisse Neuf (3 Std.) in Angriff. Da unsere Herzen weit geöffnet und die Augen staunend auf die Gaben der Natur gerichtet sind, brauchen wir immer etwas mehr Zeit. Begleitet werden wir vom Gesang der Vögel, die voller Lebensfreude ihre Frühlingslieder in die laue, sonnengeschwängerte Luft schmettern. Hin und wieder rauscht ein Bergbach talwärts und trägt unsere Gedanken mit sich fort in weite Fernen.
Der Weg führt grösstenteils durch lichte Föhrenwälder in einer Höhe von zirka 1000 m ü.M. Der Abstieg nach Varen am Schluss der Wanderung ist etwas steil, da heisst es gut aufpassen und auf den Weg schauen.
Von Varen geht es mit dem Postauto nach Leuk oder Salgesch (Verbindungen nur alle 1 bis 2 Stunden)
Zusammenfassung:
"la vita é bella" Nach einer wunderschönen Wanderung, aufgetankt mit Sonnenwärme und Sommerahnung, sind wir müde aber glücklich wieder zu Hause angelangt.
Fortsetzung ...
Nach dem zweiten Weltkrieg begann der Wandel vom damaligen Bauerndorf zum gegenwärtigen Weindorf. 203 Hektaren Rebberg und über vierzig Weinbetriebe prägen heute den salgescher Alltag. Als Gemeindewappen trägt das 1200-Seelen-Dorf das Kreuz der Johanniter. Die Glaubensbrüder liessen sich im 13. Jahrhundert in Salgesch nieder, um im Sinne des Ordens eine Herberge für Pilger und Reisende ein zu richten. Ob Johanniter, die während rund 400 Jahren in Salgesch verweilten, den Standort des guten Weines wegen gewählt haben, ist zwar urkundlich nicht belegt, doch höchst wahrscheinlich.
Als Patron verehrten die Johanniter immer schon den heiligen Johannes den Täufer, daher der Name Johanniter, und so war der Kirchenpatron von Salgesch schon seit den Johannitern immer der hl. Johannes gewesen. Der hl. Johannes wird jeweils am 29. August mit dem Kirchenfest geehrt, zu dem Pilger aus der ganzen Schweiz anreisen.
Mikroklima und Bodenvielfalt bestimmen die Rebsorte
Den Grundstein legt die Natur, aber auch der Weinbauer hat wesentlichen Anteil an der späteren Qualität der Weine. An erster Stelle steht die Wahl der Rebsorte. Entsprechend dem unterschiedlichen Mikroklima und der einzigartigen Bodenvielfalt findet der Salgescher Weinbauer den für jede Rebsorte idealen Standwort.
Aus diesem Grund sind über 87% des Rebareals in Salgesch mit Rotwein bestockt. Die Ursache dieses für das Wallis ungewohnt hohen Anteils an Rotweinen ist ein prähistorischer Bergsturz, der das Terroir mit speziell hohem Kalk- und Magnesiumanteil versah. Ganz besonders der Pinot Noir kann sich unter diesen Voraussetzungen in Salgesch bestens offenbaren.
Damit die salgescher Weine jedes Jahr an den zahlreichen prestigeträchtigen internationalen Weinprämierungen Auszeichnungen gewinnen, ist bei der Arbeit mit der Rebe die Qualität oberstes Gebot.
Die salgescher Weinbauern sind an strickte Mengenbeschränkungen gebunden, und so werden im Frühling die Reben konsequent zurück geschnitten. Dadurch bringt zwar jeder Rebstock nur wenige, aber umso aromatischere Trauben hervor. Jede einzelne Traube kann somit noch mehr Aromen und Inhaltsstoffe aus den kargen Böden entnehmen. grosse Weine stammen immer von Reben, die leiden mussten.